Gone in 60 Seconds?! – Nicht unbedingt zwingend! – V 2.0
Saturday, 04 January 2020 (13:49:36) UTC

Eingereicht von JJ

Finales Update - Nachrüstung einer modernen Alarmanlage in einen Klassiker und weitere oldschool oder hightec Sicherungsideen

Ein Bericht von muetze


Hallo Community,

wo das Forum fort besteht, lohnt sich die Erstellung eines weiteren Berichtes zur Belebung des Selbigen und zum weiteren Ausbau der Sammlung an (hoffentlich) brauchbarem Wissen. Diese Version 2.0 ist jetzt die finale Version, in der ich alle Änderungen zum ersten Bericht mit Unterstrich gekennzeichnet habe. Verkabelungsänderungen und/oder Anschlußfehler sind berichtigt.

Wir lesen immer wieder von Diebstählen unserer Lieblinge, so daß mir vor meiner Resto klar war, etwas muß her, um einer Fahrzeug Entwendung entgegen zu wirken. Selbstverständlich ist uns allen klar, wenn die kriminelle Energie groß genug ist, heißt es auch für unsere Autos „Gone in 60 Seconds“. Hier jedoch zu resignieren und garnichts zu unternehmen ist meiner Meinung nach falsch!

Ein kurzer Exkurs, der Hoffnung machen soll, daß mit einer Alarmanlage die „nicht-geklaut-werden“ Chancen steigen. Einer Arbeitskollegin wurde zweimal ihr neuer Benz Firmenwagen aufgebrochen. Beim ersten Mal waren Navi und Airbag weg, beim zweiten Mal nur der Airbag. Sie hat sich dann entschlossen eine Alarmanlage nachrüsten zu lassen. Tatsächlich waren die Diebe ein drittes Mal an ihrem Wagen. Durch die auslösende Alarmanlage sind die Langfinger verschreckt worden und kamen nie wieder. Exkurs Ende.

Wer die oben geschilderte Story aufmerksam gelesen hat, dem fällt direkt auf, worin der Unterschied zu den geklauten Fahrzeugen liegt. Alle unsere Oldtimer Ami-Fahrzeuge schreien nicht um Hilfe und genau DAS möchte ich ändern. – Ja! Wir hatten schon die Diskussion, ob es sinnig ist hier die Installation (m)einer Alarmanlage offenzulegen und zu erklären wie so etwas geht. Machen wir uns nichts vor, die Diebe wissen wo sich die Senoren einer Alarmanlage befinden, weil sich diese in allen Autos an mehr oder weniger den gleichen Stelle „verstecken“. Das wurde mir von den freundlichen ACR Mitarbeitern, wo ich meine Teile kaufte, selbst bestätigt. Aber dieses Wissen nutzt den Dieben nichts, da, im scharf geschalteten Modus, kein Zugriff auf die Sensoren besteht, um diese ggf. zu manipulieren.

Wer meine früheren Berichte kennt, der ahnt, was ihn nun erwartet. Eine (hoffentlich) verständliche Anleitung, die Motivation sich selber etwas zuzutrauen und, bei erfolgreicher Installation, das Glücksge-fühl am Ende, sowie die Gewißheit es den Dieben schwerer gemacht zu haben (hier) ein 66er Mustang Coupe zu entwenden.

Alright now, let’s start this one! - Finale Version 2.0 -

Da ich selber Autodidakt bin, hatte ich in der ersten Berichtsversion ein paar Fehler, welche ich mit dieser Version berichtige. Die geneigten Leser/-innen mögen es mir nachsehen. Vielen Dank!
Ich persönlich habe mich für eine Nachrüst Alarmanlage von Ampire entschieden, natürlich kann mensch hier kaufen was beliebt. Durch die Verkabelungen muß sich jeder dann selber fummeln.

www.ampire.de

Ampire selbst schreibt auf seiner HTM: „Jedes Alarmkonzept für Ihr Auto kann nur so gut sein wie sein fachmännischer Einbau, die Kalibrierung der Sensoren und korrekte Einstellung aller Parameter. Moderne Sicherheitssysteme eignen sich nicht mehr für den Do-It-Yourself Einbau.“ . Hier stimme ich nur bedingt zu, denn in unseren alten Autos gibt es nicht so viel Elektrik, wo mensch sich vertun könnte.
Erste Frage bei der Absicherung von Fahrzeugen: „Was möchte ich absichern?“ Die Antwort wird lauten „Alles, wenn möglich!“. Übersetzt heißt das: Motorhaube, Türen und Kofferraumklappe gegen Öffnen. Hinzu kommt ein Schutz gegen Abschleppen, Anrempeln und Glasbruch. Verscheuchen aus dem Innenraum wäre ebenfalls nett. Damit kommen wir zu meiner

Ampire Teileliste (Preise von 01.06.2020 incl. MwSt.):

VIPER Alarmsystem mit einer Fernbedienung Art.-Nr. 3606V (249,00 €)
VIPER Pager, 2-Wege für die 3606V Art.-Nr. 7756V (149,00 €)
VIPER Blink Indikator Art.-Nr. 620V ( 19,00 €)

Ampire 513M Innenraum Mini-Sirene 106db/1m // nicht mehr erhältlich
? eBay „Mini Piezo Sirene, Alarmsirene, Spritzwasserfest, 6-14VDC, 107dB AS15“ ( 10,99 €)

Directed Sensor, Ultraschall (Innenraumüberwachung) Art.-Nr. 509U ( 59,00 €)
Directed Sensor, Schock Art.-Nr. 504D ( 19,00 €)
Ampire Sensor Abschleppschutz Art.-Nr. AS100 ( 39,00 €)
Ampire Magnetschalter (Motorhaube/Kofferraum) Art.-Nr. 8600 oder 8601 (14 oder 10 €)

Sperrdioden 1A / 50V (eBucht; 20 St.) Art.-Nr. 1N4001 ( 2,09 €)
1 Stück 30A/12V Standardrelais (Grabbelkiste)
1 Stück Heller Blinkerrelais (Grabbelkiste)

Aus der eBucht habe ich mir noch ein paar Neodym Magnetquarder 30 x 10 x 5mm Neodym N40, Nickel - 6,5 kg (eBucht 5 St. 7,40€) besorgt und zur Befestigung der Sirene zwei „Topfmagnet Bergemagnet“ mit versenkbarer Befestigung und 37 kg Anziehungskraft (eBucht 14,90€/St). Die kleinen Quarder kommen bei den Reedkontakten für die Haube und die Kofferraumklappe zum Einsatz, weil die Ampire Gegenparts zu klobig sind.

Das System ist auf moderne Autos ausgelegt und bietet eine Vielzahl an Anschlußmöglichkeiten: Hauptkabelstrang (H1, 12-PIN Stecker); Zentralverriegelung (H2; 8-PIN Stecker); AUX (H3, 7-PIN Stecker); Anlasser Unterbrechung (3-PIN Stecker), GWA MUX geschalteter Sensor (3-PIN Stecker); MUX Anschluß Schocksensor/Neigungssensor (4-PIN Stecker)

Für diesen Einbau benötige bzw. verwende ich nicht: Starter Kill Harness (Anlasser Unterbrechnung) und Door Lock Harness (Zentralverriegelung). Bei den restlichen Anschlußmöglichkeiten haben ich ggf. nicht benötigte Leitungen aus den jeweiligen Steckern ausgepinnt, um eine bessere Übersicht zu bekommen.

Vom Hauptkabelstecker (H1, 12-PIN) verbleiben:

** Mit der 10 A Sicherung in der Zentraleinheit läßt sich die Polarität von + auf – umstecken.

Vom AUX Harness Stecker (H3, 7-PIN) verbleiben:

Die Kabel des Steckers für die Zentralverriegelung habe ich komplett ausgepinnt und den Stecker in die Zentraleinheit gesteckt, damit nicht versehentlich ein Kurzer entstehen kann. Der Anschluß „RF Port for IVU“ bleibt unverändert. Hier wird die Empfangseinheit für das Signal der Fernbedienung eingesteckt.

Nun kann mensch selber überlegen, was mensch wo „hinstopft“. In modernen Fahrzeugen wird die Zentraleinheit unter dem Armaturenbrett verbaut, weil sie hier nicht direkt zugänglich ist. Bei unseren offenen Dashboards nicht hilfreich, außerdem habe ich da schon genug Kabel liegen, somit steckt meine Einheit hinter der Rückenlehne der Rückbank. Einige Leitungen mußte ich dafür verlängern, andere Anschlüsse (Schocksensor, Innenraumüberwachung und die Empfangseinrichtung (IVU)) waren mit ausreichend langen Kabeln versehen.

Wo welche Kabel hergehen, überlasse ich dem/der Interessierten selber und beschränke mich hier auf die Positionen der jeweiligen Sensoren bzw. Schalter (Reedkontakte). Beginnen wir vorne mit dem Haubensensor. Den Reedkontakt habe ich auf der Fahrerseite zwischen dem Haubegelenk und dem Federbeindom plaziert. Die Position des Neodym Magneten habe ich mit einem piependen Multimeter ausgetüftelt und anschließend den Neodym Magneten mit Karosseriekleber gesichert. Diese Neuposi-tionierung war nötig, da sich doch öftermal in den Motorraum gebäugt wird und mensch vorne gerne an dem System hängenbleibt. Eine Leitung direkt auf Masse legen, die andere nach innen führen und an das graue Kabel vom AUX H3 7-PIN Stecker (H3/ 7, Grau, (-) Haubenkontakt Eingang (N/O oder N/C); Auslösung bei Masse) anschließen. In der Programmierung ist der Reedkontakt Anschluß bereits mit „normal offen“ hinterlegt. Heißt der Alarm löst aus, wenn der Schalter geschlossen wird (= Haube öffnet und das Magnetfeld reicht nicht mehr zum Reedkontakt, um diesen offen zu halten).
Nach dem gleichen Prinzip wird hinten an der Kofferraumklappe vorgegangen. Den Reedkontakt habe ich unter den Haltebügel an der Karosserie geklebt (z. B. Karosseriekleber). Ein Kabel auf Masse und das andere Kabel an das blaue Kabel des 12-PIN Hauptsteckers (H1/7, Blau Kofferraumkontakt / Sofortauslöser (N/O oder N/C) anschließen. Auch hier ist bereits festgelegt wie der Reedkontakt geschaltet wird. Heißt: Scharf wenn der Reedkontakt „offen“ ist und Auslösung, wenn der Kontakt zur Masse geschlossen wird. Keine Sorge, den Kontakt habe ich nur für’s Foto so hingehalten. Der steht nicht über!

Den Neodym Magneten platzierte ich hinter dem Fanghaken des Kofferraumdeckels und sichere ihn mit Karosseriekleber oder Butylschnur bzw. –band.

Tests mit einem piependen Multimeter haben ergeben, daß sofort mit dem Entriegeln der Klappe der Reedkontakt anspricht und so der Alarm ausgelöst würde.
Nun die Innenraumüberwachung (Ultraschall / Glasbruch). Die Hauptleitungen dazu liegen bei mir auf der Beifahrerseite und führen ins Handschuhfach. Die Kabel der beiden Ultraschallumwandler sind unterschiedlich lang, also den Umwandler mit dem längesten Kabel auf die Fahrerseite verlegen. Als Position bieteten sich die A-Säulen an und zwar oben, wo der Himmel mit der Spange gesichert wird. Da Tarnung alles ist, habe ich die Gehäuse der beiden Sensoren, passend zum Himmel, in mattweiß (hatte ich noch liegen) lackiert. Achtet darauf, daß die Ausgangsöffnungen nicht mit Farbe benetzt werden!! Die Kabel habe ich hinter den Keder gesteckt und so unter das Dashboard geführt.

Die Ultraschallwandler werden in Richtung Heckscheibe ausgerichtet und sollen dort möglichst die Mitte der Scheibe treffen. So wird sicher gestellt, daß kein blinder Spot bleibt. Das „attraktive“ dieser Sensoren, sie bieten die Möglichkeit den Innenraum bei offenen Seitenfenstern zu überwachen. Dieses System wird auch gerne in Cabrios verwendet. Etwas anders ausgerichtet und sie dienen zusätzlich als Annäherungs-warner. Könnte jedoch zu Fehlalarmen durch Tiere führen.

Alles trifft sich später im Handschuhfach, weil hier deren Steuereinheit liegt, über welche die Empfindlichkeit zu justieren ist.

Dieses Modul hat einen 3-PIN Kabelanschluß und wird folglich an den „Optional Mux Port (GWA Zone 4)“ der Zentraleinheit eingestöpselt. Wichtig!! In die blaue Leitung (vom weißer Stecker), welche zur zentralen Alarmeinheit führt, muß ebenfalls eine Sperrdiode 1N4001 eingesetzt werden. Sperrbalken zum Überwachungssensor weisen lassen!

Wo wir gerade an der A-Säule sind, platzieren wir den Blinkindikator auf der Fahrerseite innen an der Frontscheibe.

Was mir an der Alarmanlage nicht so 100%ig gefällt ist, daß einige Teile einen separaten 12V Plus Anschluß benötigen. Dieses Modul ist zum Beispiel so eines. Die Plusleitung des Indikators muß auf Dauerplus gelegt werden. Die Massleitung wird an das orange Kabel des 12-PIN Hauptsteckers der Zentraleinheit angeschlossen (H1/ 12, Orange (-) 500mA Masse wenn scharf).

Im nächsten Schritt versteckt Ihr diesen kleinen Schreihals (LxBxH 65mm x 45mm x 45mm; 140mA im Einsatz) so unter dem Armaturenbrett, daß er seine 106 dB/1m gut im Innenraum entfalten kann. Bei dem Lärm bleibt kein Langfinger lange sitzen.

Das rote Kabel müßt ihr verlängern und auf 12V Dauerplus anschließen. Das schwarze Kabel ist zu verlängern und mit dem braune Kabel vom AUX Stecker H3 zu verbinden (7-PIN Stecker; H3 / 6 Braun (-) Hupe Intervall Ausgang ). Er schreit dann mit der Ampire Hauptsirene. Die gesetzliche Regelung in Deutschland sagt aus, daß PKW Alarmanlagen nur 30 Sekunden „randalieren“ dürfen, danach müssen sich diese abschalten. Nur die Blinklichter bleiben an – bis die Batterie komplett leer ist.

Es folgt die Absicherung der Türen. Am Elegantesten geschieht dieses über die Innenraum-Lichtschalter, welche schon in den Türbereichen sitzen. Achtung!! Beim 66er Mustang sind das KEIN (!) Massekontakte, sondern sie führen Plus. Ergo erfolgt der Anschluß am violetten Kabel des 12-PIN Hauptsteckers der Zentralanlage (H1 / 6 Violette (+) Türkontakt Eingang). Hier das KFZ Kabel (Schwarz/Blau) nehmen, welches die Fußraumbeleuchtung (Courtesy Light) und das Consolenlicht der Mittelkonsole aktiviert. Ist die Alarmanlage scharf geschaltet, ist es unerheblich ob rechts oder links die Tür geöffnet wird. Der Alarm wird ausgelöst.

Da in meinem Audi 80 die Sirene im Kofferraum sitzt, dachte ich es wäre eine gute Idee das beim Mustang auch zu machen. Jetzt, wo die Anlage fertig ist, lautet meine Empfehlung die Ampire Sirene vorne im Motorraum zu plazieren. Die Sirene (124 dB) ist so unglaublich laut, daß die Kofferraum-position dämpfend wirkt. Mit der Position im Motorraum ist ein separater Anschluß der PKW Hupe nicht nötig. Als Fan „zerstörungsfreier“ Montage, habe ich mir zwei schraubbare Magnete mit 37 kg Haltekraft besorgt. Dieser Schreihals kommt an den 12-PIN Stecker; H1 / 3 Braun (+) Sirene Ausgang.

Der Empfänger der Alarmanlage (Anschluß „RF Port for IVU“) wird für den besten Empfang und die größte Reichweite oben mittig der Front- oder Heckscheibe montiert. Die im Kabel eingelassene Antenne wird optimalerweise senkrecht an einer der A- oder C-Säulen entlang zur Zentraleinheit geführt. Natürlich gehen auch andere Wege, diese führen jedoch zum Verlust an Empfangsreichweite.

Meine Empfangseinheit ist hinten auf meiner Hutablage platziert. Die Antenne der Empfangseinheit hängt im Kofferraum. Zwar verliere ich damit Reichweite zum Ein- / Ausschalten, verhindere so jedoch, daß jemand ggf. das Signal abfängt. Damit diese Einheit nicht direkt ins Auge springt habe ich mir Sprühfarbe in matt Weinrot besorgt, den Empfänger vorsichtig zerlegt, den Körper mit 1200er Schleifpapier angeschliffen, gesäubert und lackiert.

Vor der finalen Befestigung durch Aufkleben ist daran zu denken, daß das Teil zum Anlernen der Funkfernbedienung benötigt wird. Dazu wird die Zündung eingeschaltet, dann einmal der Taster auf dem „Control Center“ gedrückt, los gelassen, erneut gedrückt und solange festgehalten, bis die LED an ihm beginnt zu blinken.

So weit so gut, jetzt geht es an’s Eingemachte! Es verbleiben der Erschütterungssensor und der Neigungs-sensor zum Einbau. Die Positionen sind schnell gefunden. Der Neigungssensor kommt direkt unten vor den Fahrersitz. Auf möglichst waagerechte Montage achten. Von hier zum Aufnahmepunkt des Wagens ist es der „längste“ Hebel und somit löst der Sensor fix aus. Der Sensor justiert sich übrigens selber, so daß keine Sorge bestehen sollte, wenn der Wagen z. b. an einem Berg abgestellt wird. So jedenfalls die Ampire Beschreibung dazu. Und die Positionen habe ich mir nicht ausgedacht, sondern beim Fachmann erfragt.

Den Erschütterungssensor mußte ich umsetzten. Auf dem Kardantunnel hat er nicht ausgelöst. Ich habe ihn jetzt senkrecht an der Spritzwand sitzen, mittig zum Kardantunnel.

Nun zur Verkabelung. Beide Sensoren haben vier Kabel. Rot (plus), Schwarz (minus), Blau (Alarm) und Grün (Vorwarnung). Selbst verständlich wird Farbe an Farbe verbunden. Rot an Rot, Schwarz an Schwarz, und so weiter.

In der originalen Verkabelung ist das grüne Kabel an das Blaue gelötet. Grund dafür ist die Abstufung zwischen Vorwarnung (grün) und Vollalarm (blau). Regulär ist eine Vorwarnung in diesem unserem Lande unerwünscht, da der Voralarm (1 x chirpen) auch durch Tiere ausgelöst werden könnte. Unter uns ehrlich (!) gesagt, ich finde so eine Voralarm Warnung garnicht so verkehrt. Bedeutet diese doch „Vorsicht DU!! Ich bin alarmgesichert und DU laß Deine Finger von mir!!“ ;-)

Entsprechend habe ich den Loop gekappt und so Grün mit Grün und Blau mit Blau verbunden.

Gemäß Anleitung von Ampire sind Sperrdioden (1N4001, 50V; 1 Ampere) zu verwenden, wenn mehrere Sensoren an der Zentraleinheit angeschlossen werden. Da wir Neigung, Erschütterung und Bewegung im Innenraum abdecken, muß in jede blaue und grüne Leitung eine Sperrdiode eingesetzt werden. Wie in der Anleitung beschrieben muß der Sperrbalken der Diode zum jeweiligen Sensor zeigen. Anfänglich war ich anderer Meinung, aber die Tests haben gezeigt, daß es nur so, wie von Ampire vorgegeben, funktioniert.

Ein Blick auf die Checkliste! Was ist erledigt und was noch offen?


Hauptstecker (H1; 12-Pin):

H1/2 Rot / 12V Plus (10A Sicherung nicht vergessen) offen
H1/3 Braun / (+) Sirene Ausgang / (514 M) erledigt
H1/5 Schwarz / Masse Karosserie offen
H1/6 Violett / Türkontakt (Eingang) erledigt
H1/7 Blau (-) Kofferraumkontakt erledigt
H1/11 Weiß / Standlicht/Blinker Ausgang / 2 extra Relais ! offen
H1/12 Orange / Masse wenn scharf (Blinkindikator) erledigt


AUX (H3; 7-Pin)

H3/5 Gelb / Zündung Plus offen
H3/6 Braun / (-) 200 mA Hupe Intervall / (513 M) erledigt
H3/7 Grau / Haubenkontakt erledigt


Über die Hälfte ist schon fertig, immer hin!

Nehmen wir uns nun den Punkt vor, bei denen wir extra Relais verwenden werden, um das Zentralgehirn vor großen Ampere zu schützen. Zur Prüfung von Polaritäten ist hier grundsätzlich ein Multimeter zu verwenden, KEINE Prüflampe (Ampire Installationsanleitung)!

Urprünglich wollte ich die vorderen Standlichter und hinteren Fahrlichter (je 5W) verwenden. Nach Überlegungen – und dazu sind die geneigten Leser/-innen zwischenzeitlich sicher auch gekommen – ist das viel zu schwach in der Leuchtwirkung. Ergo habe ich auf die 21W Blinker „umgesattelt“.

Nehmen wir uns dem offenen Punkt „H1/11 Weiß / Standlicht / Blinker Ausgang“ an. Die Verwendung von Relais bietet sich grundsätzlich an, wenn höhere Ströme (Ampere) ins Spiel kommen. Da es mir zu umständlich war, irgendwie an die original Blinkerrelais anzukoppeln, habe ich ein zusätzliches Blinkerrelais hinter das Auslöserelais gesetzt.

Exkurs: Berechnung der zu verwendenden Sicherung für die Blinker Schaltung

Ampere = Watt / Volt (4 Blinker, 84Watt (4 x 21 Watt)) / 12V = 7 A (10 A Sicherung)

Exkurs Ende

Die vier mal 21W Version benötigt Verbindung zu den Blinkern vorne (VR: weiß-blau; VL: grün-weiß) und im Heck (HR: orange-blau; HL: grün-orange).

Bei genauer Überlegung stellt mensch fest, daß in diesem Falle alle 4 Blinker auf einen Pol am Blinkrelais (Anschluß 49a) treffen. Wird nun normal der Blinker gesetzt, leuchten alle 4 Blinker auf, was wir überhaupt nicht wollen. Ich habe hier zwei Schottky-Dioden (Sperrdioden) mit 45V, 30A verwendet und, wie oben gezeigt eingebunden. So kann der Strom bei Alarm zu den Blinker Birnen gelangen, aber nicht zurück zum Blinkerrelais.

Es verbleiben nun noch 3 offene Punkte, dann haben wir den Einbau der Alarmanlage geschafft.

Hauptstecker (H1; 12-Pin):
H1/2 Rot / 12V Plus (10A Sicherung nicht vergessen) offen
H1/5 Schwarz / Masse Karosserie offen

AUX (H3; 7-Pin):
H3/5 Gelb / Zündung Plus offen

Bevor wir damit beginnen, müssen wir die 10 A Sicherung aus der Zentraleinheit entfernen. Achtet hier auf die Position der Sicherung, denn sie dient als Jumper und kann die Polarität von „H1/11 Weiß / Standlicht / Blinker Ausgang“ ändern.



Ist die Sicherung gezogen, kann mit dem Anschluß der letzten drei Verbindungen begonnen werden.

7-PIN AUX Stecker H3/5 Gelb / Zündung Plus

Laut Installationsanleitung ist Gelb so an Zündungsplus anzuschließen, daß hier mit Zündung „ON“ und während dem Anlassen immer 12V anliegen. So verkabeln!

Hauptstecker (H1; 12-Pin):

H1/2 Rot / 12V Plus (10A Sicherung nicht vergessen)
H1/5 Schwarz / Masse Karosserie

Zu guter Letzt nun wieder die 10A Mini Sicherung in die Zentraleinheit, an der gleichen Stelle wie entnommen, einsetzen und der Einbau der Alarmanlage ist abgeschlossen. Plant für diese Arbeit ruhig drei Tage ein.

Übersicht der gesamten Verkabelung

Wie das gesamte System über die Fernbedieung bzw. den Pager zu programmieren ist entnehme bitte jede Person für sich aus der Anleitung der Alarmanlage. Die extra Ausgaben für den Pager zahlen sich spätestens bei den Einstellungen aus.

Wenden wir uns dem zweiten Teil aus der Überschrift zu „oldschool oder hightec Sicherungsideen“.

Was kann mensch noch unternehmen, um sein Eigentum zu schützen bzw. es den Dieben möglichst schwer zu machen? In diesem Zusammenhang habe ich oldschool die Türpinne mit dem Knubbel gegen glatte Türpinne ausgetauscht. Dieses erschwert hoffentlich das „Türpinn schlingen“.

Selbstverständlich fehlen auch nicht die oldschool Hinweise auf den Seitenfenstern, welche auf Sicher-heitsmaßnahmen verweisen.

Eine weitere oldschool Möglichkeit, um seinen Liebling unattraktiv für Langfinger zu machen ist es die Scheiben mit der VIN zu versehen. In meiner Jugend gab es Scheibenätzsätze, mit denen auf sechs Scheiben die Fahrgestellnummer eingeätzt werden konnte. Weil im Falle eines Diebstahls der Täter oder Hehler gleich mehrere Seitenscheiben sowie die Windschutz- und Heckscheibe auswechseln muss, wird unser Fahrzeug weniger "interessant". Der Täter hat dadurch mehr Aufwand als mit einem vergleichbaren Fahrzeug ohne die Scheiben-Codierung. Zudem entsteht bei Verkehrskontrollen für die Täter ein erhöhtes Risiko.

http://www.selectadna.de/diebstahlschutzautosundwohnmobil.html

Mit 94,50€ nicht gerade preisgünstig, aber der Schutz heiligt die Mittel.

http://www.selectadna.de/diebstahlschutzautosundwohnmobil/kfzmarkierung.html

Hightec ist in diesem Zusammenhang SDNA-Microdust-M Kit (Markierungsflüssigkeit) für Bauteile am Fahrzeug: 1 Kartusche SDNA-Microdust (ca. 2 ml) mit "High-Tech" DNA, UV-Indikator und ca. 1.000 Mikropartikel aus Kunststoff mit einem einmaligen SDNA-Code


Selbstverständlich gehört in diese Aufzählung neben den oldschool Batterietrenner auch die oldschool Lenkradkralle

Wie mensch der Seitenlinie des Mustangs ansieht, gibt es vier weitere Schwachstellen und zwar je Seite die kleinen Dreiecksfenster. Sofern das Öffnen der Türen nicht auf die Schnelle gelingen sollte, wird sicher eine dieser kleinen Scheiben eingeschlagen, um sich Zugang zum Wagen zu verschaffen. Bei den Recherchen zum Fahrzeugschutz habe ich auch hierfür eine interessante hightec Lösung finden können.

In diesem Fall sprechen wir nicht über getönte Fensterfolien sondern über durchsichtige Sicherheitsfolien wie Llumar Safety Series oder Securlux Sicherheitsfolie. Sie verhindern, daß die Scheiben einfach eingeschlagen werden können.

https://shop.foliendealer.com/autofolien/llumar-scl-sa-safetyseries/

https://www.foliatec.com/shop/folienprogramm/scheibenfolien/sicherheitsfolie/112/securlux-sicherheitsfolie

Je nach Folienstärke kann der Einbau am Fahrzeug erfolgen oder erfordert den Scheibenausbau. 2017 durfte ich mit Kosten von 350 € für alle sechs Seitenscheiben, einer Dauer von 6 Arbeitstagen sowie einer Vorlaufzeit von zwei Wochen rechnen.

Die nächste Sicherheitslücke, die geschlossen werden sollte, ist die von außen zu öffnende Motorhaube.
Hier kann sich mensch relativ einfach eine oldschool Halterung bauen (lassen) und diese so anbringen, daß der Öffnungsmechanismus gesperrt ist und nur vom Innenraum zu entsperren ist.

Zu den oldschool Sicherungsmaßnahmen zählt die des Magnetschalter – Deletes im Motorraum. So kann an dieser Stelle der Wagen nicht kurzgeschlossen und weg gefahren werden. Gemacht wird so etwas durch die Verwendung eines Anlassers mit integriertem Magnetschalter.

Wie auf dem Bild gut zu sehen ist, ist nicht nur der externe Magnetschalter der Delete Option zum Opfer gefallen, sondern auch der Energiespeicher. Hier könnte auch ein Batterie Dummy hingesetzt und der Magnetschalter als „Attrappe“ beibehalten werden.

Die Verlegung der Batterie in den Kofferraum gehört ebenfalls in die Rubrik der oldschool Sicherungs-maßnahmen, auch wenn dieses vornehmlich aufgrund der Gewichtsverlagerung ins Fahrzeugheck erfolgt.

Die finale hightec Schutzmaßnahme ist der Einsatz eines GPS Trackers für das Auto.

GPS-Tracker kommen zum Einsatz, wenn alle oben beschriebenen Anti-Diebstahlvorkehrungen versagt haben. Die Sender werden in der Regel mit einer SIM-Karte ausgestattet, um ihre Position zu senden. Sowohl der Tracker als auch die SIM-Karte sollten so gewählt werden, dass die Standortabfrage im europäischen Ausland ebenfalls anstandslos gelingt.

Eine zuverlässige Echtzeitortung ist die Hauptfunktion des Senders und sollte bei allen Geräten gewähr-leistet sein. Je nach Modell kann die GPS-Genauigkeit zwischen 1 und 50 m schwanken. Die Funktionen des „historischen Routenverlaufs“ und des „Geo-Zauns“ können praktisch und sinnvoll sein. Auf SOS-Taste und Telefonfunktion ist hier zu verzichten. Bei der Wahl des richtiges Trackers ist auf die Art der Anbringung zu achten. Nicht alle Geräte sind für eine Außenanbringung am Auto geeignet. Weitere hilfreiche Alarmfunktionen überwachen Bordspannung, Akkuladung, GPS-Signal-stärke, Zündung oder Geschwindigkeit.

Problem aller GPS-Tracker: Professionelle Diebe sind oft darauf vorbereitet und arbeiten mit Störsendern, auch „Jammer“ genannt, die das Mobilfunknetz um das Auto herum stören und damit das Absetzen des Alarmsignals verhindern. So können Diebe das Fahrzeug in Ruhe nach Ortungstechnik absuchen. Ihr GPS System sollte also einen Anti-Jammer-Sensor enthalten, der in dem Fall eine Alarmanlage aktivieren kann, sofern Ihre Alarmanlage nicht bereits ausgelöst hat. Zur Irreführung (oldschool) werden auch GPS Dummies empfohlen.

Ein wichtiges Kriterium ist die Akkulaufzeit des GPS Trackers. Sollte Ihr Fahrzeug tatsächlich gestohlen werden, muss der Sender auch funktionieren, wenn er von der Batterie getrennt wird. GPS Tracker für Fahrzeuge müssen daher eine hohe Akkulaufzeit haben.

Hier gehe ich einen anderen Weg, welcher mir einen zusätzlichen Nutzen bringt. Ich habe mich für einen Tracker entschieden, der ausschließlich an eine Batterie angeschlossen wird, dieses ist jedoch nicht die Autobatterie im Heck, sondern eine versteckte, zusätzliche Gel Batterie (12V/20Ah; eBucht 65€) in den Abmessungen (LxBxH) 18cm x 7,6 cm x 16,7 cm. „GEL“ ist hier wichtig, weil diese Batterie in jeder Positionslage befestigt werden kann.

Dazu kommt ein vollautomatisches Batterie Trenn/Laderelais 12V/140A für Zusatzbatterien (Gel !), welches das gleichzeitige Laden von 2 Batterien ermöglicht. Bei laufendem Motor ab einer Spannung von 13,3 Volt wird die Zweitbatterie ohne Spannungsspitzen über die Relaiselektronik des Trennrelais dazugeschaltet. Fällt die Bordspannung unter 12.7V trennt das Relais die Anlasserbatterie von der Zweitbatterie. Dieses System verhindert, dass sich die Anlasserbatterie entlädt und schützt empfindliche Elektronik, die an der Zweitbatterie angeschlossen ist, vor Spannungsspitzen, die beim Starten des Motors entstehen können. Ein Gespräch mit dem Wohnmobilhändler in Eurer Nähe ist sehr hilfreich ;-) .

Mensch ahnt, was hier angeschlossen ist, nämlich sowohl die Alarmanlage als auch der GPS Tracker. Selbstredend, daß der Zugang zum Sekundärakku nicht der Einfachste ist und die Kontakte „nicht mal eben“ getrennt werden können. Getreu dem Motto „je länger es dauert, je größer die Gefahr entdeckt zu werden“.


Abschlußwort:

Wenn die geneigten Leser/-innen auf die zurückliegenden Seiten blicken, kann mensch feststellen, daß es doch umfangreiche Schutzmöglichkeiten für einen Oldtimer gibt, die mit etwas Geschick und Investition von Gehirnschmalz (Verkabelung Alarmanlagen) in Eigenregie bewältigt werden können. Selbstver-ständlich erhebt dieser Bericht keinen Anspruch auf Vollständigkeit der Sicherungsmaßnahmen, dennoch glaube ich alles „erwischt“ zu haben.

Mit der Version 2.0 sind die Verkabelungs- und Positionierungsfehler berichtigt, bitte aber jeden, er/sie/es möge vor der Verwendung dieses selber noch einmal durch denken/überprüfen. Auch verweise ich hier auf das WWW, wo sich alle Unterlagen zur Viper 3606V als PDF herunterladen lassen. Übrigens habe ich viele der dargestellten Maßnahmen, frei zugänglich, im Internet gefunden, was mich zu dem Schluß führt, daß auch Langfinger diese Informationen vorliegen haben. ;-)

Auf die Ausführung bzw. Ideen erhebe ich keinen Anspruch auf geistiges Eigentum. Quellen habe ich, soweit bekannt, angegeben. Verwendung und Nachbau auf eigene Gefahr und eigenes Risiko.


Feel free – protect your car like you want to!

Viele Grüße
Hans-Jörg


Sicherheitshinweis zu Arbeiten an der Auto Elektrik:

Grundsätzlich ist die Batterie am Minuspol von dem Fahrzeug zu trennen.
Zur Prüfung von Leitungen oder Anschlüssen besser ein Multimeter verwenden, denn eine Prüflampe.

Bericht auf PDF: https://www.dr-mustang.com/modules/coppermine/albums/artikel/viper/Bericht_Alarmanlage_in_Mustang%20integrieren.pdf

Content received from: dr-mustang - die us-car community, http://dr-mustang.com