PeggySue wrote: |
Hallo Kai
10. + 11. Mai ist ein Oldtimertreffen in Oberseelbach, das ist im Taunus bei Silke + Pätrick in der Nähe......
Bis dann
Nane |
hier mal ein LINK zum O.T.T.O. (Oldtimer-Touren-Treffen-Oberseelbach).
Treffen Oberseelbach
Oldtimer-Treffen gibt es viele, aber das "Otto" bot etwas Besonderes: Beim Oldtimer-Tour-Treffen in Niedernhausen-Oberseelbach zuckelten Besucher in Konvois durch den Taunus. Das lockte Oldtimerfahrer aus ganz Deutschland und zwei Tage lang Neugierige aus der Umgebung an.
"Da steht ja unsere Heckflosse!", rief das alte Ehepaar erstaunt, als es aus dem Wald über dem Bolzplatz kam. Vor dem alten dunkelblauen Mercedes auf der Wiese schwelgten die Spaziergänger in Erinnerungen. Sie mussten nicht überlegen, als Carsten Schulz aus dem Ostharz herantrat und fragte, ob sie eine Runde damit fahren wollten. Auf dem Rücksitz um die Wette strahlend ließ sich das Rentnerpaar in dem besonderen Modell durch den Untertaunus kutschieren, das es frisch verheiratet selbst besessen hatte.
Der Besucherandrang beim 7. Oldtimer-Tour-Treffen in Oberseelbach war so groß, dass alle zwei Stunden Oldtimer-Konvois zu Ausfahrten starteten. Die Chance, in den rund 100 Nostalgieautos mitzufahren, nutzte fast jeder der 450 Oberseelbacher. Dazu kamen sehr viele Besucher aus der Region. Aus ganz Deutschland rollten Fahrer mit unterschiedlichsten Wagen an wie Ronald Klein aus dem Sauerland im roten Volvo, Ulrich Albanus in einer genau 50 Jahre alten Corvette vom Möhnesee oder ein Dortmunder im Amazonenkombi.
Das Spektrum reichte vom Frankfurter Dreirad-Velorex aus einem mit Kunstleder bespannten Rohrrahmen bis zum acht Meter langen Cadillac aus Idstein. Den ältesten Wagen, einen schwarz-cremefarbenen Ford Eifel von 1939, fuhren Karl und Ursula Schnell aus Wiesbaden-Dotzheim. Gleich vier gegensätzliche Autos stellten der Otto-Organisator Gerrit Rudolph und Ehefrau Claudia Schnell auf die Wiese: sie ihre 58er BMW 600 und er ein 62er Gogo-Coupé, eine 69er gelbe Corvette Stingray und einen 73er Volvo Schneewittchensarg in Eisblaumetallic.
Die Idee zum Tour-Wochenende kam dem Oberseelbacher 2001 mit anderen Oldtimerfans. Alle bedauerten, dass man bei Treffen Wagen nur präsentieren und besichtigen, aber nicht fahren kann. Rudolph bat Ortsvereine um Hilfe. Auch beim 7. Otto stärkten die Feuerwehr mit Würstchen und Getränken und die TTG mit selbst gebackenem Kuchen und Brot die Fahrer und die meist stundenlang verweilenden Besucher.
"In diesen Autos holt man sich ein Stück Jugend zurück", erklärte Rudoph die Faszination an der Nostalgie. Dazu mache "die alte Technik Spaß". Sie sei so simpel, dass man Reparaturen oft problemlos selbst oder wie die Umrüstung auf Bleifreibenzin beim "Dorfschrauber" erledigen könne. Ersatzteile gebe es billig. "Oldtimer in brauchbarem Zustand bekommt man ab 2 000 Euro, sie sind pauschal mit 193 Euro besteuert und die Versicherung ist durch die geringe Schadenshäufigkeit günstig", räumte Rudolph das Vorurteil aus, dass Oldtimerfahren teuer sei. Das Gogo betanke er wie ein Mofa mit einem Benzin-Öl-Gemisch per Hand. "Das dauert zwar, macht aber Spaß."
Wie alle Fans begeisterte ihn das "Kontrastprogramm" der Oldtimer im Vergleich zu modernen, zunehmend einheitlicheren Autos. "Den Volvo finde ich einfach schick, die Corvette holt 400 PS aus sieben Litern Hubraum und das Gogo 13,6 PS aus einem Viertelliter." Das ergebe ein völlig unterschiedliches Fahrgefühl. Für andere ist "Schrauben das Schönste". Sie schwärmten, wie viel Spaß es mache, "ein altes Wrack zu restaurieren".
Einige Oldtimerfahrer kamen schon am Abend zuvor und zelteten auf dem Platz wie Gisela Hilgenfeld im MGA aus Kamen. "Hier ist es schöner als auf anderen Treffen", fand sie "toll, wie sich die Leute in Oberseelbach engagieren, und klasse, was die Feuerwehr auf die Beine stellt". Sie genoss die "lockere Atmosphäre" bei den "Benzingesprächen". Denn nach Oberseelbach kamen keine Fanatiker, sondern nur Enthusiasten: "Uns verbindet die Liebe zu alten Autos."
Wiesbadener Tagblatt
JP