Ich habe mir ein neues (gebrauchtes) großes Spielzeug gegönnt, ein Waeco RHS-780/1 Klimaservicegerät und kann jetzt die Klimaanlagen meiner Fahrzeuge selber gescheit warten und befüllen. Und ja, ich habe auch seit vielen Jahren einen Kältemittelschein / Sachkunde-Nachweis, weil ich früher mal Klimaanlagen, Klimageräte und Wärmepumpen repariert und gewartet habe. Das Klimaservicegerät habe ich gebraucht erworben und erst mal gründlich überholt und gewartet. Der Kältemittelfilter (inklusiv Kältemittel Trockner) und der Öl / Wasserabscheider wurden erneuert, dass Öl in der Vakuumpumpe wurde gewechselt und auch das Öl im Kältemittelkompressor habe ich erneuert. Meine bisherige portable Lösung hat mich in letzter Zeit viele Nerven gekostet, also musste mal was Standfestes her. Standfest ist die große Blechkiste in jedem Fall und zudem auch noch sauschwer.

Wegen einer Falschbedienung beim Vorbesitzer, war jetzt im Öl vom Kältemittelkompressor und auch in der Vakuumpumpe, Lecksuchmittel / Kontrastmittel vorhanden, auch in der Kältemittelflasche war das Zeug drin. Das alte Kältemittel werde ich in den nächsten Tagen mal reinigen, dass klappt indem man es gasförmig abgreift, dann kann man es im gereinigten Zustand weiter verwenden. Bis dahin habe ich das Gerät jetzt erst mal mit nagelneuem Kältemittel befüllt. Das zusätzlich überall reichlich Öl fehlte, dass hat was mit der fehlenden Wartung in den letzten Jahren zu tun.

Cool, viel Spaß mit deinem neuen Spielzeug.
Ich hatte immer ml über eine gebrauchte Reifenaufziehmaschine
und Wuchtmaschine nachgedacht. Naja mal schauen

Glückwunsch zum neuen Spielzeug :-)
Eine Reifenmontage und -wuchtmaschine steht auch noch auf meinem Zettel.

Tolles Teil viel Spaß damit

Glückwunsch zum neuen Spielzeug und viel Spass damit :-)

LG
Uli

Reifenwuchtmaschinen und Montagegeräte bekommt man derzeit recht günstig aus den Hochwassergebieten. Die Geräte waren dann meistens abgesoffen und müssen gründlich gereinigt und danach gut trocken gelegt werden. So lange kein Strom auf der Maschine war, geht da eigentlich auch nicht viel kaputt, der Matsch muss halt wieder raus und die Feuchtigkeit aus der Elektronik. Eine Reifenwuchtmaschine hat meistens einen Hauptschalter und das gerät ist nicht ständig eingeschaltet, bei einer Montagemaschine ist viel Pneumatik vorhanden und nur wenig mit Strom, außerdem endet die Stromversorgung an den Pedalen, der Rest in der Maschine ist also eigentlich stromlos. Mechanische Teile laufen meistens in Fett, dass schützt vor Rost und lässt die Lager in den allermeisten Fällen problemlos überleben. Die Mechanik muss gut gereinigt und gefettet werden, dann funktioniert auch so ein Gerät wieder ohne Probleme. Gegen den Schlamm hilft Wasser und Reinigungsmittel, die Elektronik wird mit reichlich Wasser und Reinigungsmittel abgewaschen, gut trocken gelegt und danach mit ordentlich warmer Luft nachbehandelt. Die gereinigten Platinen in einen großen Karton legen, einen Föhn seitlich mit kleiner Lüfterstufe in den Karton blasen lassen und dafür Sorge tragen, dass die Temperatur im Karton bei maximal 80° gehalten wird.

Ich habe mit aus dem Ahrtal noch ein RobinAir 34701TUV Klimaservicegerät besorgt, es war mehrere Zentimeter dick mit Schlamm überzogen und hat etwa 3,5m tief im Wasser gestanden. Das Gerät habe ich gründlich gereinigt, alles mit reichlich Wasser ausgespült und danach ordentlich trocken gelegt. Die Vakuumpumpe und der Gehäuselüfter haben alles gut überstanden, auch die Lager in den Geräten sind OK und der Rest ist auch funktionstüchtig, musste aber zum reinigen natürlich umfangreich zerlegt werden. Der Arbeitsaufwand lohnt sich aber, vor allem wenn man den normalen Kaufpreis von so einem Gerät bedenkt, wobei ja selbst Geräte im gebrachten Zustand immer noch reichlich Geld kosten.

Da wo ich das abgesoffene Klimaservicegerät für kleines Geld erstanden habe, da gab es auch noch eine moderne Wuchtmaschine und ein großes Montagegerät, aber dafür fehlte mir das Interesse. Die Geräte hätte ich sicherlich für ein paar Euro kaufen können. Aber solche Geräte bekommt man haufenweise, man muss gegebenenfalls eine Suchanzeige stellen. Wer nur ganze Sachen kaufen will, der steht natürlich schon schlechter da, mich interessieren hingegen nur defekte Sachen, die ich dann selber repariere und da macht es dann auch Spaß eine schwere Blechkiste von Waeco zu kaufen, die dann noch reichlich Wartungsarbeiten erforderte. Das Waeco Gerät hatte aber keinen Wasserschaden, dafür ging die Elektronik nicht mehr, ein Kabelbruch am Netzstecker war des Rätsels Lösung.

3 Tage ist das komplett überholte Gerät von Waeco jetzt schon voll betriebsbereit und es durfte schon 4-mal zeigen was es kann. Echtes Schwermetall, so wie mein Auto, Hauptsache ich habe meinen Spaß damit. Wenn mal jemand klimatechnische Hilfe benötigen sollte, dann darf er mich natürlich gerne besuchen kommen.

Nun ja, ich würde von Maschinen mit Hochwasserschaden die Finger lassen,
ich bin seit 3,5 Wochen bei einem Kunden (stand 70-90 cm unter Wasser) und versuche drei Maschinen ans laufen zu bekommen.
Aber es geht ein Teil nach dem anderen kaputt (Motoren, Geber, Sensoren, Busbauguppen, Steuerungsteile, Vorschubgetriebe,...).
Auch Teile die nicht im Wasser waren (Grußteil der Steuerung, Reglerkarten, echt ), da diese durch Kurzschlüsse beschädigt worden sind.

In meinen Augen sind das Fässer ohne Boden.

Brian

Na da scheinen wir ja verschiedene Erfahrungen mit solchen Geräten gesammelt zu haben. Viele der Geräte die ich bereits erworben habe, waren beim Hochwasser entweder nicht am Stromnetz angeschlossen, wie zum Beispiel das Klimaservicegerät von RobinAir, beziehungsweise waren die Geräte nicht eingeschaltet, dass betrifft jetzt die beiden Reifenwuchtmaschinen. Hat die Werkstatt, oder der Betrieb, eine einigermaßen moderne elektrische Anlage, dann unterbricht der dann vorhandene FI Schalter zuverlässig die Stromversorgung. Wenn auch nur eine Steckdose absäuft, oder anderweitig in einer Anschlussdose, oder in innerhalb vom Gerät, ein ausreichend hohen Kriechstrom zwischen Phase und Nulleiter generiert, dann löst dieser ja bereist aus und Schäden durch einen Stromfluss bei Wassereinbruch bleiben aus. Bei den beiden Reifenmontagemaschinen endete der Stromfluss am Pedalschalter für die Drehrichtung, aber hier hat ein vorhandener FI Schalter vor weiteren Schäden geschützt.

Ist aber nur eine alte elektrische Anlage ohne FI Schalter vorhanden (ist das überhaupt noch zulässig?) und standen die Gerät unter Strom als das Wasser gestiegen ist, dann muss man natürlich mit weiteren Problemen rechnen. War das der Fall, dann sind diverse Baugruppen oftmals beschädigt und da loht in vielen Fällen auch kein Reparaturversuch mehr. Man muss dabei aber auch das private Interesse und die gewerbliche Arbeitstätigkeit unterscheiden, vor allem dann wenn ich eine Garantieleistung für die Reparatur gewähren muss.

Alleine der Dreck und auch das Wasser, dass macht der Elektronik nicht zu schaffen, so lange man die ganzen Teile gründlich mit viel Wasser und ein wenig Reinigungschemie reinigt und danach eben so gründlich auch wieder trocknet. Spulen und Transformatorwicklungen bedürfen besonderer Zuwendung, da hier sicher gestellt werden muss das sich keine Restfeuchtigkeit mehr in den Wicklungen befinden. Das gleiche gilt natürlich auch für jegliche Art von Antriebsmotoren, vor allem solche mit einem offenen Gehäuse zur Wicklungskühlung, aber auch geschlossene Gehäuse, da diese nicht immer ganz dicht sind, die müssen natürlich auch gründlich getrocknet werden.

Druckluft alleine hilft hier nicht weiter, aber stellt man gleich mehrere gründlich gereinigte Geräte in eine Lackierkabine, dann ist bei entsprechender Temperatur die meiste Feuchtigkeit nach einer gewissen Zeit verschwunden. Dabei darf das Wasser natürlich nicht in großen Pfützen vorhanden sein, große Wasseransammlungen muss man vorher natürlich mit reichlich Druckluft entfernen.

Bei mechanischen Teilen sollte ein Ölwechsel vorgenommen werden, oder mit Fett, beziehungsweise WD40, für eine Wiederherstellung der Beweglichkeit der Teile gesorgt werden. Und die Gehäuse müssen in geöffneten Zustand gründlich von Restfeuchtigkeit befreit werden.

Ich würde auch nicht behaupten das man generell alles und jedes wieder ans laufen bekommt und ich beziehe mich jetzt auch nur auf die Sachen die mich persönlich interessierten, eben weil ich sei selber gebrauchen kann, oder weil man sie anderweitig weiterverwerten, beziehungsweise später dann auch wieder verkaufen kann. Man muss letztendlich auch unterscheiden zwischen einem privaten Interesse und einer Arbeitstätigkeit im Kundenauftrag. Für einen Kunden lässt es sich nicht rechnen, wenn eine Maschine auch nach zahlreichen Reparaturversuchen immer noch nicht zuverlässig arbeitet, für mich privat steht die spätere Nutzungsmöglichkeit im Vordergrund. Hochwertige Industriegeräte, beziehungsweise hochwertige Werkstattausrüstung mehr oder weniger zum Schrottpreis, bei mir steht der Spaß an solchen Sachen dann vor allem im Vordergrund.

Aber alles hat seine Grenzen, auch wenn ich am Ende wieder neue Spielzeuge mein eigen nennen kann, denn irgendwann wird der Platz nämlich knapp.

Hört sich zwar Interessant, leider für mich nicht machbar, da ich leider keine Ahnung von diesen Maschinen habe. Wobei es natürlich je nach Preis nen Versuch wert ist.

Was bringt dir ein günstiger Preis, wenn man am Ende das Zeug nicht selber reparieren kann. Manchmal hat man ja Glück und die Sachen funktionieren nach dem trocknen problemlos und ohne weiteres dazutun. Ich repariere auch gerne was für andere, aber da darf man halt keine Wunder erwarten. Die Geräte die ich mir selber kaufe, die schaue ich mir ja vorab an, da kann ich also ein wenig abschätzen was da auf mich zu kommt.

In Wuppertal sind eine menge kleinere Werkstätten vom Hochwasser betroffen worden, wenn man da mal rum fährt und freundlich nachfragt, wird man sicherlich auch mal Glück haben. Ich habe sämtliche Geräte aus dem Ahrtal, da ist vor allem die erhebliche Verschmutzung mit etlichen Zentimeter dicken Schlammschichten die Herausforderung. Ich habe jetzt keinen Sand aus Hawaii in den Schuhen, sondern den Schlamm aus dem Ahrtal unter den Schuhen.

Die meisten Werkstätten warten die Versicherungsabwicklung ab und geben die defekten Maschinen dann dem Schrottkerl mit, bekundet man freundlich sein Interesse und gibt man mehr für die Geräte als der Schrottkerl dafür geben würde, ich denke mal dann kommt schon ein Geschäft zustande. Man darf die Leute nur in keinem Fall nerven, denn viele Existenzen wurden mit dem Hochwasser oft auch den Bach runter gespült.

Ich will auch in keinem Fall ein Nutznießer aus einer Katastrophe sein, aber ich finde es einfach nur schade was da an Geräten weggeworfen wird. Als Vollblutschrauber sieht man viele Sachen sicherlich mit einem anderen Auge und bei mir spricht dann halt auch immer das Bastlerherz mit.

Ich habe im Ahrtal einen Lagerplatz für Autos aus dem Hochwasser gesehen, da waren die Fahrzeuge wild und wahllos aufeinander gestapelt. Der Platz war nicht gerade klein und da waren bestimmt an die 200 Autos abgestellt worden, eventuell auch mehr. Ich möchte nicht wissen wie viele dieser Fahrzeuge man hätte wiederbeleben könnte, denn da waren nicht nur wild verbeulte Karossen dabei gewesen. An der Sammelstelle aus dem ADAC Artikel bin ich vorbei gekommen, nur habe ich den Platz von der anderen Seite aus gesehen.

www.adac.de/news/flutk...gschaeden/